Ohrenrobben (auch Seehunde genannt) sind eine Gruppe von Meeressäugetieren aus der Familie der Otariidae, die sich durch ihre sichtbaren äußeren Ohren (im Gegensatz zu den echten Robben, die keine äußeren Ohren haben) auszeichnen. Diese Tiere sind in vielen Teilen der Welt zu finden, insbesondere an küstennahen Gewässern.

Merkmale der Ohrenrobben:

1. Äußere Ohren: Wie der Name schon sagt, sind Ohrenrobben für ihre sichtbaren Ohren bekannt. Sie haben kleine, nach außen gerichtete Ohren, im Gegensatz zu den echten Robben, die nur kleine Löcher in der Haut haben.
2. Flossen: Ohrenrobben haben gut entwickelte vordere Flossen, die sie für eine aktive Fortbewegung an Land sowie im Wasser nutzen. Ihre Hinterflossen können nach vorne gerichtet werden, was es ihnen ermöglicht, sich an Land aufrecht zu bewegen und sogar zu "laufen".
3. Körperbau: Ohrenrobben sind in der Regel größer und haben einen robusten Körper mit einer dicken Fettschicht, die ihnen hilft, die Kälte des Wassers zu überstehen.

Verhalten und Lebensweise:

• Geselligkeit: Ohrenrobben sind sehr gesellig und bilden große Kolonien an Stränden, Felsen oder Inseln. Diese Kolonien bieten Schutz vor Raubtieren und ermöglichen soziale Interaktionen.
• Fortpflanzung: In den Kolonien sind die Männchen besonders territorial und kämpfen häufig um die Vorherrschaft und den Zugang zu den Weibchen.
• Ernährung: Sie sind Fleischfresser und jagen hauptsächlich Fische, Krebstiere und Tintenfische. Ihre Jagdtechnik kann sowohl in flachen Gewässern als auch in tieferen Ozeanen erfolgen.
• Bewegung: Im Wasser sind sie ausgezeichnete Schwimmer und nutzen ihre Flossen, um durch das Wasser zu flitzen. An Land sind sie jedoch weniger geschmeidig und bewegen sich eher auf ihren Bauch.

Verbreitung:

Ohrenrobben kommen in kühlen bis gemäßigten Gewässern rund um die Welt vor. Sie sind in südlichen und nördlichen Ozeanen verbreitet, jedoch nicht in den tropischen oder arktischen Regionen. Besonders bekannt sind sie in folgenden Gebieten:

• Südamerika: vor allem an den Küsten von Chile, Argentinien und der Antarktis.
• Australien und Neuseeland: Hier leben die Australischen Seehunde und die Neuseeländischen Seehunde.
• Afrika: an der Küste Namibias und Südafrikas, wo riesige Seehundkolonien zu finden sind.
• Nordamerika: entlang der westlichen Küste von Kanada und den Vereinigten Staaten.

Bekannte Arten von Ohrenrobben:

1. Kalifornischer Seehund (Zalophus californianus): Kommt vor allem an der Westküste von Nordamerika vor.
2. Neuseeländischer Seehund (Phocarctos hookeri): Diese Art ist in Neuseeland heimisch und gehört zu den seltenen und bedrohten Seehunden.
3. Australischer Seehund (Arctocephalus pusillus) – Diese Art ist an der südlichen Küste Australiens und in Südafrika verbreitet.
4. Kap Seehund (Arctocephalus pusillus) – In Namibia und an der Küste von Südafrika lebt eine riesige Kolonie dieser Art.

Seehundkolonien in Namibia:

Ein besonders bemerkenswerter Ort, um Ohrenrobben zu beobachten, ist die Seehundkolonie von Cape Cross in Namibia, wo tausende von Kap Seehunden leben. Es ist eine der größten Kolonien an der westlichen Küste Afrikas, und die Kolonie zieht Besucher aus der ganzen Welt an, die die beeindruckende Zahl der Tiere und das lebhafte Schauspiel beobachten möchten.

Gefährdung und Schutz:

Einige Arten von Ohrenrobben, insbesondere solche mit kleinen Verbreitungsgebieten wie der Neuseeländische Seehund, sind durch Überjagung, Lebensraumverlust und klimatische Veränderungen gefährdet. Internationale Naturschutzorganisationen arbeiten daran, den Schutz von Seehunden und ihren Lebensräumen zu fördern.

Fazit:

Ohrenrobben sind faszinierende Tiere, die in einer Vielzahl von marinen Lebensräumen vorkommen und sich durch ihre sozialen Verhaltensweisen und beeindruckenden Schwimmfähigkeiten auszeichnen. Der Besuch von Seehundkolonien, wie der in Cape Cross, bietet eine einzigartige Gelegenheit, diese wundervollen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu erleben.