Ollantaytambo ist eine historische Inka-Stadt und archäologische Stätte im Heiligen Tal (Valle Sagrado) der Inka in Peru. Sie liegt etwa 60 Kilometer nordwestlich von Cusco und ist ein beliebter Ausgangspunkt für Reisende, die auf dem Weg nach Machu Picchu sind. Ollantaytambo zeichnet sich durch seine fascinierende Geschichte, architektonischen Ruinen und seine gut erhaltenen Inka-Terrassen aus. Es gilt als eines der bedeutendsten Beispiele für Inka-Urbanismus und eine der größten archäologischen Stätten in Peru.

1. Geschichte von Ollantaytambo

Ollantaytambo war während des Inka-Reiches ein strategisch wichtiger Ort und diente als militärische Festung, heilige Stadt und als landwirtschaftliches Zentrum. Die Stadt ist besonders bekannt für ihre Rolle während des Widerstands der Inka gegen die spanische Eroberung.

• Widerstand gegen die Spanier: Der Inka-Herrscher Pachacuti ließ die Stadt im 15. Jahrhundert ausbauen. Während des spanischen Eroberungsfeldzugs führte Manco Inca Yupanqui von hier aus einen erfolgreichen Widerstand gegen die spanischen Truppen. Ollantaytambo war ein wichtiger Schauplatz während des Inka-Aufstands (1536), als Manco Inca von hier aus versuchte, die spanischen Truppen zu vertreiben. Die Steinmauern und Terrassen halfen dabei, die Angreifer abzuwehren.

2. Archäologische Stätte

Die Inka-Ruinen von Ollantaytambo sind die Hauptattraktion der Stadt und bestehen aus beeindruckenden Tempeln, Terrassen, Wasserkanälen und Festungsanlagen. Einige der wichtigsten Teile der Stätte umfassen:

• Die Terrassen von Ollantaytambo: Diese beeindruckenden Steinterrassen wurden von den Inka erbaut, um die Stadt an den steilen Berghängen zu stabilisieren und die Bewässerung zu verbessern. Sie bieten einen spektakulären Blick auf das Heilige Tal und die Inka-Bauten.

• Der Tempel des Sonnengottes (Temple of the Sun): Dieser Tempel wurde wahrscheinlich als religiöse Stätte genutzt und besteht aus riesigen Steinblöcken, die präzise bearbeitet wurden. Der Tempel bietet einen wunderschönen Blick auf das Tal und wurde im Sonnenaufgang ausgerichtet.

• Die Festung von Ollantaytambo: Eine weitere bemerkenswerte Struktur ist die Festung, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Von hier aus konnten die Inka eine strategische Kontrolle über das Tal und den Fluss Urubamba ausüben.

• Die Bäder von Ollantaytambo: Diese Wasserquellen und Bäder waren für religiöse Zeremonien von Bedeutung und wurden wahrscheinlich zur Zeremonie der Wasserverehrung verwendet.

• Die steilen Treppen: Um die Ruinen zu erreichen, muss man zahlreiche steile Treppenstufen hinaufsteigen, die als wichtiges architektonisches Element der Inka-Stadt dienen.

3. Das Dorf Ollantaytambo

Abgesehen von den archäologischen Ruinen ist Ollantaytambo auch ein lebendiges Dorf, das noch heute die Traditionen der Inka bewahrt. Es gibt viele enge Gassen mit pflasterierten Straßen, die ursprünglich von den Inka angelegt wurden. Das Dorf hat einen authentischen Charme und ist ein perfekter Ort, um peruanische Kultur zu erleben.

• Inka-Gassen und Architektur: Das Dorf selbst hat eine Reihe von gut erhaltenen Inka-Gebäuden und traditionellen Häusern. Die Straßen sind so gebaut, dass sie den Wasserfluss aus den Bergen ableiten, was ein weiteres Beispiel für die fortschrittliche Ingenieurskunst der Inka ist.

• Markt von Ollantaytambo: Der lokale Markt ist ein großartiger Ort, um handgefertigte Produkte zu kaufen, darunter Textilien, Schmuck und Keramik. Der Markt hat auch eine starke andine Kultur und bietet einen Einblick in die traditionelle Quechua-Kultur.

4. Tourismus und Anreise

Ollantaytambo ist ein beliebtes Ziel für Touristen, die auf dem Weg nach Machu Picchu sind. Die Stadt ist ein wichtiger Halt für Reisende, die den Inka-Trail oder den Zug nach Machu Picchu nehmen. Die Stadt bietet eine Vielzahl von Unterkünften, Restaurants und Touristenservice-Einrichtungen.

• Zug nach Machu Picchu: Von Ollantaytambo aus kann man den Zug nach Aguas Calientes nehmen, der als Ausgangspunkt für den Besuch von Machu Picchu dient. Die Zugfahrt bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Heilige Tal und die umliegenden Berge.

• Wanderungen: Die Stadt bietet auch Zugang zu verschiedenen Wanderungen und Trekkingrouten, darunter der Inka-Trail und andere Wanderungen, die durch das Heilige Tal und in die Berge führen.

5. Beste Reisezeit

Die beste Zeit, Ollantaytambo zu besuchen, ist während der Trockenzeit von Mai bis Oktober, wenn das Wetter mild und ideal für Wanderungen und den Besuch der Ruinen ist. Die Regenzeit von November bis April kann schwieriger für Wanderungen sein, aber die Stätten sind weniger überlaufen.

Fazit:

Ollantaytambo ist eine der faszinierendsten und historischsten Städte in Peru. Mit seiner einzigartigen Kombination aus archäologischen Ruinen, lebendigem Dorfleben und atemberaubender Landschaft ist es ein Muss für Reisende, die das Erbe der Inka erleben möchten. Es bietet einen tiefen Einblick in die Geschichte, Kultur und Ingenieurskunst der Inka und ist der perfekte Ausgangspunkt für eine Reise zu Machu Picchu.